Kindern Umgang mit Geld lernen

Kindern Umgang mit Geld lernen? Dies ist in der heutigen – materialistischen – Welt eine wichtige und oft herausfordernde Aufgabe für Eltern.

In den Medien werden wir tagtäglich mit Werbung überflutet, mit der Nachricht Dinge zu kaufen, für die wir Wahrscheinlich keine Verwendung haben.

Es ist schlimm, dass viele Erwachsene Menschen mehr Geld ausgeben als Sie Einnehmen können. Noch schlimmer ist es, dass deren Kinder dies als völlige Normalität wahrnehmen.

Kindern Umgang mit Geld lernen

Als Eltern ist man in der Pflicht, Kinder den richtigen Umgang mit Geld beizubringen. Mit folgenden Möglichkeiten schafft man dies ganz einfach:

Geldmanagement

Umso älter man wird, desto schwieriger ist es das Sparen zu lernen. Aus diesem Grund sind einige Grundlagen notwendig:

  • Kinder müssen das kurzfristige und langfristige sparen lernen. Sie müssen verstehen, dass Geld für Süßigkeiten für ein Spielzeug fehlen wird und dadurch weiter in die Ferne rückt. Um diese Grundlage umzusetzen ist es selbstverständlich notwendig, dass Kinder Ihren eignen Haushalt führen und bei regelmäßigen Einkäufe keine Geschenke von den Eltern bekommen.
  • Kinder müssen frühzeitig lernen, dass ein „Notfall“ eintreten kann. Wir machen dies falls die Waschmaschine oder andere teure Geräte den Geist aufgeben. Bei Kinder ist es wohl eher die Playstation, da ohne diese sämtliche Spiele wertlos sind.

Es empfehlen sich 2 Spardosen, die eine für Wünsche und die andere für „Notfälle“. Gespart werden sollte zumindest im Verhältnis 75% : 25%.

Unterschied zwischen Wünsche und Bedürfnisse

Wenn man mit einem Kind in ein Spielwarengeschäft geht, wird dies Wahrscheinlich ein wahres Abenteuer. Die meisten Kinder kommen schwierig zu einer Entscheidung, da eine Fülle an Informationen auf die Kinder einwirken.

Ein wichtiger Faktor im Umgang mit Geld ist daher, dass man nicht alles kaufen kann was man möchte. Bei uns geht das meiste Geld auch drauf um die Miete, Versicherungen und Lebensmittel zu bezahlen.

Das Bedeutet natürlich nicht, dass Kinder jetzt ein Teil der Miete vom Taschengeld bezahlen, sondern vielmehr das es notwendig ist Prioritäten zu setzen. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass Kinder die Begriffe Wünsche und Bedürfnisse kennen:

Bedürfnisse

Bedürfnisse oder auch Grundbedürfnisse benötigt man unbedingt zum Leben.

Beispiele: Eine Wohnung, ein Bett, eine Zahnbürste, Kleidung, Liebe, Nahrung

Wünsche

Wünsche oder auch Luxusgüter sind (zwischenzeitlich-) lustig und spannend.

Beispiele: schnelles Auto, Computer, Smartphone, teure Uhr, Markenkleidung, Genussmittel, Spielzeug

Machen Sie im Alltag ein Spiel daraus, indem Sie Kinder Gegenstände zeigen und zwischen Wunsch und Bedürfnis Unterscheiden zu lassen.

Sobald die Begriffe Wunsch und Bedürfnis gefestigt ist, ist es wichtig an die Prioritäten zu Knüpfen:

  1. Priorität haben sämtliche Bedürfnisse
  2. Priorität sind Wünsche

Die Prioritäten innerhalb der Wünsche muss und kann nur selber für sich festlegen.

Psychologie der Werbung

Schauen Sie gemeinsam mit Ihren Kindern Werbespots im Fernsehen an.

Die Aufgabe der Werbung ist es, Leuten mitzuteilen, dass Sie dieses Produkt unbedingt brauchen. Oft wird versucht das Produkt als Grundbedürfnis darzustellen.

Kinder sind nicht in der Lage die Botschaft der Werbung zu Reflektieren. Daher sind 2 Schritte notwendig.

  1. Üben Sie in den Werbepausen erneut, ob dieses Produkt ein Wunsch oder ein Bedürfnis ist,
  2. anschließend müssen Kinder den Sinn und Zweck über Werbung verstehen. Eventuell schafft man es sogar, dass Kinder anschließend kritisch über Werbebotschaften nachdenken.

Arbeitsmoral

Um Umgang mit Geld lernen, müssen Kinder frühzeitig wissen, dass Geld nicht auf den Bäumen wächst.

Zugegeben: Als Kind lernte ich, falls das Geld in der Geldbörse leer ist, muss man zum Geldautomaten um neues Geld zu holen.

Also habe ich daraus geschlossen, dass jeder – sobald das Geld leer ist – zum Geldautomaten geht und einfach Geld bekommt.

Mein Beispiel zeigt, dass Kinder nicht in der Lage sind zu Wissen, wie hart man für Geld Arbeiten muss.

Kinder sehen, dass die Eltern Arbeiten gehen. Kinder sehen jedoch nicht, was man genau auf der Arbeit machen muss.

Damit Kinder das Lernen ist es notwendig, dass es ausschließlich Geld für Arbeitsleistung gibt. Die beste Möglichkeit ist kein festes Taschengeld vorzuschreiben, sondern dies Tätigkeitsbezogen zu vergeben.

Umso härter wir arbeiten, desto mehr Geld erhalten wir. Bei Kindern sollte dies ähnlich sein: Umso öfter das Zimmer aufgeräumt, der Müll nach draußen gebracht wird oder die Spülmaschine ausgeräumt wird, desto öfters gibt es jeweils 1€.

Umso älter die Kinder werden, desto mehr Tätigkeiten können übernommen werden. So können die Kinder mehr Geld verdienen, indem Sie Beispielsweise die Wohnung saugen oder das Auto waschen.

Stellen Sie einen plan auf, für welche Tätigkeit es wie viel Taschengeld gibt. Sinnvoll ist das Kind selbständig entscheiden zu lassen wie viel Geld es sich im Monat verdient (Thema Haushalten, Wünsche und Bedürfnisse).

Besteht nicht die Möglichkeit den Kindern gegebenenfalls auch mal „viel“ Geld zukommen zu lassen, ist es Möglich das es für 10 Tätigkeiten im Monat 1€ gibt.

Auch wir können nicht unendlich Arbeiten.

Sagen Sie „Nein“

Alle zuvor genannten Punkte können noch so gut geübt werden, der ein oder andere Tag wird kommen an denen nur noch 2 Euro für ein Spielzeug fehlen werden. Wichtig ist hart zu bleiben und zu verdeutlichen, dass zunächst weiter „gearbeitet“ werden muss.

Kinder werden sich in dieser Situation sicher nicht zufrieden geben, doch viel wichtiger ist es, dass Sie dadurch etwas für das ganze Leben lernen werden.

„Es ist nie einfach ein Elternteil zu sein. Aber es wird sich am ende auszahlen.“

Kindern Umgang mit Geld lernen – wie sind eure Erfahrungen? Oder steht Ihr noch kurz bevor?